Historie/Geschichte der Nachtwächter von Partenkirchen
Im Mittelalter war der Beruf der Nachtwächter in deutschen Landen, bis auf wenige Städte, ein verfehmter Beruf, er war eine Gestalt der Nacht, die ein gewisses Gruseln erzeugte.
Anders hier in Partenkirchen, brave Männer, unbescholtene Bürger, die durch die Jahrhunderte hindurch den Dienst verrichteten. Schon im 17.ten Jahrhundert hatten sie sich, zusammen mit den gewählten Richtern und Räten jeden Jahres, am 1. Februar, morgens um 8:00 Uhr, zur Bestätigung der Leistung des Handelsgelübde einzufinden. Ebenfalls, mit den Stimmen der gesamten anwesenden Gemeinde erfolgte die Wahl des Nachtwächters, der von jedem Haushalt an Pfingsten und Weihnachten 10 (zehn) Kreuzer Lohn bekam.
Ob Magnus, Ignaz oder Benedikt, der Anno 1772 den Dienst versah, sorgten sie alle des nachts für die Sicherheit der Bewohner in den Häusern, Straßen und Gassen von Partenkirchen. Sie riefen die Stunden aus, bei Gefahren wie Brände und andere Naturkatstrophen bliesen sie das Signalhorn. Zwei Gulden gab es ab 1839 für's Laternenanzünden.
Zu Zeiten des Rottwesens, ein Transportsystem, bei dem Waren, unter anderem aus den orientalischen Ländern, mittels Fuhrwerken von Venedig nach Partenkirchen und weiter nach Augsburg befördert wurden. (Die Rott, ein Kurzstreckentransportunternehmen auf einer internationalen Transitstrecke).
Von 14. Jahrhundert bis Ende des 17. Jahrhundert waren wertvollste Güter in Ballenhäusern und Kellergewölben über Nacht in Partenkirchen eingelagert; Pferde wurden gewechselt, Reisende und Fuhrleute einquartiert und bewirtet. Da waren dann zwei Nachtwächter bestellt, sie gingen halbstündlich und stündlich. Ein harter Dienst in einem Bergdorf, bei Wind und Wetter, bitteren Nachtfrösten, Schneestürme oder Eisregen, es sind keine Klagen bekannt.
Das bleibt im kollektiven Bewusstsein und mancher erinnert sich noch, ja damals. . . . . mein Vorfahre. . . . . der Hausname. . . . . . nicht nur eine geschnitzte Figur an der Wand . . . . . . .